Streifenhörnchen

Die im Handel angebotenen Streifenhörnchen stammen von asiatischen Wildformen ab. Auch in den USA kommen die Tiere wild vor. Unser Eichhörnchen ist ein enger Verwandter. Im Gegensatz zu den meisten Kleinnagern, die als Heimtiere gehalten werden, ist das Streifenhörnchen kaum domestiziert – sein Verhalten ist sehr nahe bei der wilden Urform. Dementsprechend ist die Haltung in einer Wohnung anspruchsvoll und der Umgang mit den Tierchen muss im eigenen Interesse mit der nötigen Vorsicht geschehen. Es sollte eigentlich paarweise gehalten werden, aber diese Haltungsart birgt diverse Schwierigkeiten. Es ist deshalb wohl das kleinere Übel, wenn ein Tier einzeln gehalten wird und man sich dementsprechend viel mit ihm abgibt. Junge Tiere werden zahm und nehmen Futter von der Hand, eigentlich handzahm werden sie aber kaum. Sie sind tagaktiv, vor allem am Morgen machen sie ihrem gewaltigen Bewegungsdrang Luft. Die Lebenserwartung beträgt 6 - 8 Jahre.

Gesundheit

Streifenhörnchen sind bei korrekter Haltung sehr selten krank. Am ehesten sieht man Verletzungen infolge von Beissereien oder Stürzen. Grössere offene Wunden und Knochenbrüche sollten vom Tierarzt behandelt werden. Gelegentlich treten Zahnfehlstellungen infolge zuwenig oder ungleicher Abnutzung auf, die vom Tierarzt korrigiert werden müssen.

Fütterung

Als Grundfutter soll ein käufliches Mischfutter für Streifenhörnchen gegeben werden, das nebst Nüssen und grösseren Samen auch getrocknete Insekten enthält. Dazu können Wildfrüchte wie Eicheln, Hagebutten oder alle Nussarten (immer mitsamt der Schale) sowie alle Obst- und Beerensorten gegeben werden. Manche Streifenhörnchen fressen auch Grünkost, z.B. Löwenzahnblätter. Zum Benagen eignen sich Zweige einheimischer Bäume und Sträucher. Täglich muss frisches Wasser zur Verfügung stehen, in das man ein Multivitaminpräparat in Tropfenform gibt, ausserdem ein Leckstein mit Mineralsalzen.

Unterbringung

Gitterkäfig oder Voliere mit den Mindestabmessungen 120 x 60 x 100 cm. Vor allem die Höhe von mindestens 1 m ist ausschlaggebend, bei paarweiser Haltung sollte die Grundfläche doppelt so gross sein. Im Käfig sollten mit starken, rauhrindigen Ästen Klettermöglichkeiten eingebaut werden. Das Schlafhäuschen bringt man zuoberst im Käfig an. Zusätzlich benötigt das Streifenhörnchen ein oder mehrere Vorratshäuschen, da es ähnlich dem Hamster einen Sammeltrieb hat, übrigens in Zusammenhang mit dem Winterschlaf, den diese Tierchen in der Natur halten. Als Polstermaterial für's Schlafhaus kann man Packpapierstreifen, Stroh oder Heu geben, Polsterwatte ist zu fein. Als Einstreue eignen sich Hobelspäne oder Torf. Der Käfig soll an einem zugfreien Ort mit Morgensonne stehen.

Zucht

Streifenhörnchenpaare vermehren sich nicht sehr leicht, am ehesten geht es mit zusammen aufgezogenen Jungtieren (nicht Geschwister!). Wenn es klappt, dann wirft das Weibchen 1 mal pro Jahr nach ca. 30 Tagen Tragezeit 3 - 6 nackte und blinde Junge. Zuvor muss es vom Männchen getrennt in einen Wurfkäfig gebracht werden. Mit 3 Wochen sind die Jungen soweit entwickelt, dass sie feste Nahrung probieren. Das Weibchen duldet kein Männchen, solange es Junge aufzieht. Sobald die Jungen herangewachsen sind, beginnen Rivalitäten unter ihnen und gegenüber dem Weibchen. Auch wenn man das Weibchen zum Männchen in den angestammten Käfig zurücksetzen will, stellen sich oft heftige Streitereien ein. Die Zucht erfordert demnach Geduld, Fachwissen und viel Platz.

Eignung

Für Kinder ab 15 Jahren in Einzelhaltung. Aufheben an der Genickfalte mit dicken Handschuhen, nie am Schwanz hochheben.