Chinchilla

Das Chinchilla ist ein entfernter Verwandter des Meerschweinchens und kommt wie dieses freilebend in den Anden Südamerikas vor. Chinchillas wurden ursprünglich professionell zur Fellgewinnung gezüchtet. Heute ist das liebenswerte Tier in verschiedenen Farbvarianten erhältlich und wird als Heimtier immer begehrter. Es ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Sprungkünstler, schnell zutraulich und handzahm, dies auch bei Paarhaltung. In Freiheit sind Chinchilla Rudeltiere. Sie sind monogam, d.h. ein Pärchen bleibt in freier Wildbahn während des ganzen Lebens zusammen. Idealerweise werden sie auch in Gefangenschaft zu zweit gehalten. Die Tiere eignen sich für Kinder ab 15 Jahren. Chinchillas können bei guter Pflege bis zu 16 Jahre alt werden.

Gesundheit

Chinchillas haben eine Disposition für Verdauungsstörungen und stellen entsprechend hohe Anforderungen an die Fütterung und Hygiene. Durchfall oder Verstopfung sind deshalb häufige Störungen und bedürfen der schnellen Behandlung durch einen Tierarzt. Wie Meerschweinchen sind auch Chinchillas Infektionen mit Hautpilzen unterworfen, die auf den Menschen und andere Tiere übertragbar sind. Bei haarlosen Stellen mit Schuppen, Krusten und borkigen Auflagerungen muss ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Recht häufig kommen auch Augen- und Luftwegsinfektionen vor, dazu die bei allen Nagetieren typischen Zahnanomalien und oft auch Verletzungen v.a. infolge grosser Sprünge im Käfig. Rechtzeitig erkannt, können die meisten Erkrankungen und Verletzungen behandelt werden, sogar Knochenbrüche sind in der Regel heilbar.

Fütterung

Grundsätzlich sollte man immer nur frische Futtermittel und frisches Wasser geben. Als Grundfutter eignet sich gutes Heu. Zum Benagen brauchen Chinchillas Zweige einheimischer Bäume, z.B. Apfel-, Birn- oder Nussbaum, Erle, Esche etc. (kein Ahorn). Die Spezialfutter in Pelletform sollen sehr zurückhaltend gegeben werden (pro Tag nicht mehr als 10 Gramm). Daneben kann den Tieren Saftfutter, z.B. Rüebli, Löwenzahn, Äpfel und Birnen gereicht werden. Als Leckerbissen lieben sie Rosinen.

Unterbringung

Als Käfig eignen sich grosse Volieren aus Drahtgitter. Um den Tieren den nötigen Platz zum Turnen zu geben, sollte der Käfig mindestens 100 cm hoch sein und eine minimale Grundfläche von 60 cm x 80 cm aufweisen. Den Käfig unterteilt man mit Sitzbrettern in verschiedene Etagen. Ausserdem brauchen die Tiere Schlupfhöhlen und ein Sandbad mit speziellem Badesand. Als Einstreue eignet sich am besten Heu oder Hobelspäne, die aber staubfrei sein sollten. Für eine gute Gesundheit ist die Hygiene sehr wichtig. Die Voliere sollte sich an einem ruhigen Platz befinden, der frei von Zugluft ist. Die Tiere schlafen tagsüber. Wenn sie abends aktiv sind, tut ihnen Auslauf in der Wohnung gut.

Züchten von Chinchillas

Will man Chinchillas züchten, benötigt man einen sehr grossen Käfig und ein grösseres Schlafhaus. Das Zusammenstellen eines Zuchtpaares erfordert viel Fachkenntnisse, da nicht jede Kombination zum Erfolg führt. Klappt es aber, so ist mit bis zu drei Geburten pro Jahr mit jeweils ein bis vier Jungen zu rechnen. Die Tragzeit der Chinchilla-Mütter beträgt 111 Tage. Chinchilla-Babys sind Nestflüchter und vom ersten Lebenstag an voll entwickelt. Geschlechtsreif werden sie nach vier bis fünf Monaten. Will man keine Nachkommen, so kann man das Männchen kastrieren lassen.