Zwergkaninchen

Das Zwergkaninchen ist eine Zuchtform des Hauskaninchens und stammt wie dieses vom Wildkaninchen ab. Kaninchen sind nicht mit unserem Feldhasen verwandt, weshalb die Bezeichnung Zwerghase eigentlich falsch ist. Beim Kauf achtet man darauf, wirklich ein Kaninchen vom Zwergtyp zu erhalten – entscheidendes Kriterium ist die Länge der Ohren: sie sollen maximal 7 cm lang sein! Kaninchen sind in Freiheit Sippentiere mit ausgeprägter Sozialordnung und grossem Platzbedarf. Als soziale Tiere benötigen Zwergkaninchen Kontakt zu Artgenossen. Kaninchen mögen es nicht, herumgetragen zu werden. Sie erstarren dabei vor Schreck oder kratzen und beissen. Leben Kaninchen mit ihrer Gruppe in einem tiergerecht gestalteten Gehege, so können sich Erwachsene und Kinder an ihrem natürlichen Verhalten erfreuen, ohne dass die Tiere festgehalten oder aus dem Gehege herausgenommen werden. 

Gesundheit

Kaninchen haben einen sehr heiklen Verdauungsapparat und können auf Futterwechsel oder ungeeignete Futter mit Durchfall reagieren. In diesem Zusammenhang ist die Bekämpfung von Magen-/ Darmparasiten wichtig; die Erstinfektion bringen die Tiere häufig schon aus den Zuchten mit, weshalb auch isoliert gehaltene Tiere häufig nicht parasitenfrei sind. Infektionen der oberen Luftwege und der Lungen sind ebenfalls häufig. Dazu neigen sie wie alle Nagetiere zu Zahnanomalien und Abszessen im Kopfbereich. Als Wohlstandskrankheit muss man die Fettleibigkeit vieler Zwergkaninchen bezeichnen, die in erster Linie infolge Bewegungsmangel zustande kommt. In vielen Fällen kann der Tierarzt helfen, wenn die Krankheiten nicht zu weit fortgeschritten sind. Abhilfe kann er auch bei Tieren schaffen, die aggressiv sind oder im Falle von Rammlern mit Urin in der Wohnung markieren. Meist hilft hier die Kastration, die bei Männchen und Weibchen möglich ist.

Fütterung

Als Grundfutter eignet sich ein käufliches Mischfutter für Kaninchen. Daneben wird immer Heu und Wasser zur beliebigen Aufnahme bereitgestellt. Zusätzlich soll Saftfutter angeboten werden, im Winter Obst und Gemüse (kein Kohl), im Sommer Gras, Löwenzahnblätter, Laub einheimischer Bäume (kein Ahorn). Bei gutgenährten Tieren kann mit dem Mischfutter zurückgehalten werden, da Mischfutter sehr kalorienreich ist. Man unterlasse abrupte Futterwechsel und achte darauf, dass das Saftfutter frisch und nicht nass ist. Als Nagematerial kann man Baumzweige anbieten.

Unterbringung

Die gesetzlichen Mindestanforderungen für die Haltung von Kaninchen sind in der Tierschutzverordnung geregelt. Die Mindestfläche (Stall ohne Auslauf) für 1-2 Kaninchen à 2,3kg beträgt 0,34m2 (z.B. 68 cm Länge und 50 cm Breite) mit einer Mindesthöhe von 40 cm. Ideal wäre ein ein- und ausbruchsicheres Freilandgehege mit Stall. Als Einstreue eignen sich am besten Heu und Stroh. Eine Schlafhöhle zum Zurückziehen und Nageobjekte wie z.B. Äste von Buche, Hasel oder ungespritzten Obstbäumen müssen zur Verfügung stehen. Zwergkaninchen sollten regelmässig Auslauf haben, sei es unter Kontrolle in der Wohnung oder in einem Gehege im Garten. Der Stall soll gut isoliert sein und so Schutz vor Hitze, Kälte und Nässe bieten.

Zucht

Das Halten eines Zwergkaninchenpaares in der Wohnung ist nicht ratsam. Hingegen kann ein einzeln gehaltenes Kaninchenweibchen bei einem Rammler gedeckt werden und in einem etwas grösseren Käfig können die Jungen ohne weiteres bei der Mutter aufgezogen werden. Man sollte aber den Absatz rechtzeitig organisieren. Die Tragezeit beträgt ca. 30 Tage; die 4 - 6 Jungen kommen blind und nackt zur Welt.

Eignung

Für Kinder ab 10 bis 12 Jahren. Aufheben an der Genickfalte mit Unterstützung durch die andere Hand, nie an den Ohren!